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Stromausfall in Dresden

Am Montagnachmittag (13.) kam es zu einem großflächigen Stromausfall in Dresden. Knapp 300.000 Haushalte waren plötzlich ohne Strom, und stillstehende Straßenbahnen sowie ausgefallene Ampelanlagen sorgten für Verkehrsbehinderungen im gesamten Stadtverkehr. Die Zahl der Notrufe aus Dresden soll sich teilweise verzehnfacht bzw. verfünfzehnfacht haben, denn zwischen 14:00Uhr bis 15:00Uhr sei 215 Mal die 112 gewählt worden sein.

Symbolbild: Stromausfall in Dresden
Besonders oft haben die Anrufer aus steckengebliebenen Aufzügen angerufen. Daneben lag der Fokus auf heimbeatmeten Patienten, deren Geräte nur einen kurzen Zeitraum ohne Netzstrom weiterhin in Betrieb bleiben. Auch an der Industrie ging der Stromausfall nicht immer spurlos vorbei. Christoph Schumacher (Unternehmenssprecher des Chipherstellers Infineon) spricht von einem schrittweisen Hochfahren der Produktionsstätte. Es sei unklar, wann die Produktion wieder voll ausgelastet werden könne. Auch wenn Notstromaggregate für kritische Anlagen, wie Pumpen, Notbeleuchtungen oder die IT-Systeme bereitstanden, lässt sich der entstandene finanzielle Schaden noch nicht beziffern. Das neue Bosch-Halbleiterwerk müsse noch auf Beeinträchtigungen bzw. Schäden hin analysiert werden. Glücklicherweise gebe es auch Positivbeispiele: Der Halbleiterhersteller Globalfoundries betreibt zwei eigene Energie-Versorgungszentren und laut Dr. Michael Breidung habe der IT-Bereich der Landeshauptstadt Dresden den Vorfall ohne Probleme überstanden. Nach ersten Ermittlungen der Polizei sei ein handelsüblicher Folienballon die Ursache für die Havarie. Er habe an einem kritischen Punkt in der Schaltanlage in einem Umspannwerk einen Kurzschluss verursacht.

Sämtliche Berichterstattung aus Deutschland sammelten wir für Dich in der Kategorie » DE.

Google und Apple verbannen App fürs "Smart-Voting" aus den Stores

Symbolbild: Google und Apple verbannen App fürs Smart-Voting aus den Stores
Seit Freitagmorgen (17.) bis inklusive Sonntag (19.) sind die 110 Millionen Wahlberechtigten Russlands aufgerufen, ihr neues Parlament zu bestimmen. Erstmals darf in manchen Regionen auch online gewählt werden. Passend dazu verbannten die Tech-Giganten Google und Apple eine App des inhaftierten Regimekritikers Alexej Nawalny aus ihren Stores. Die Aufsichtsbehörde Roskomnadsor habe mit strafrechtlichen Konsequenzen und/ oder mit hohen Geldstrafen gedroht, sollte die App weiterhin verfügbar sein. Der Vorwurf lautet "Einmischung in die russischen Wahlen", denn Ziel der App sei es, das Machtmonopol der Regierungspartei "Geeintes Russland" zu brechen. Die Software sollte helfen, örtliche Oppositionsbündnisse zu bilden, indem Wähler für einen beliebigen Kandidaten stimmen, solange dieser kein Anhänger der Kreml-Partei ist. Iwan Schdanow (Vorsitzende von Nawalnys Anti-Korruptionsstiftung) spricht von einer grundlegenden Menschenrechtsverletzung. Die russische Regierungspartei müsse von der Entscheidung der Tech-Konzerne entzückt sein, aber es sei ein "beschämender Akt politischer Zensur". Die Homepage zur App ist in Russland nicht mehr aufrufbar und den Suchmaschinen Google und Yandex soll es verboten worden sein "Smart-Voting" in ihren Suchergebnissen anzuzeigen. Obendrein gelten alle Organisationen, die Nawalny zur Seite stehen als extremistisch, weshalb sie mit Terrorgruppen, wie dem IS oder Al-Kaida gleichgestellt werden.

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"Du bist so 1 Pimmel": Was steckt hinter #Pimmelgate bzw. #Pimmelgrote

Symbolbild: Du bist so 1 Pimmel: Was steckt hinter #Pimmelgate bzw. #Pimmelgrote
Am 30. Mai 2021 teilte Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote einen Tweet des NDRs mit den Worten: "In der #Schanze feiert die Ignoranz! Manch einer kann es wohl nicht abwarten, dass wir alle wieder in den Lockdown müssen… Was für eine dämliche Aktion! Danke @PolizeiHamburg, die wieder einmal den Kopf hinhalten, damit die Pandemie nicht aus dem Ruder läuft." Doch, wer Wein trinkt, darf kein Wasser predigen. Nach seiner Wiederernennung zum Senator im Juni 2020 feierte er mit 30 Leuten in der Hafencity, womit er gegen die damals geltende Hygienevorschriften verstoßen hat. Dementsprechend musste Andy Grote für seinen heuchlerischen Tweet Kritik einstecken. So schrieb ein Twitter-User: "Du bist so 1 Pimmel". Die Antwort wurde über den Twitter-Account der Kneipe Zoo - eine antifaschistische Fan-Kneipe am FC St.-Pauli-Stadion - abgesetzt. Obwohl der Tweet-Autor P. bereits vor drei Wochen eine Vorladung der Polizei erhalten hat, der er gefolgt sei und das Verfahren wahrscheinlich wegen Geringfügigkeit eingestellt wird, kam es am Mittwoch (08.) zur Durchsuchung. Um sechs Uhr stürmten sechs Polizist:innen die Wohnung, um Beweise zu sichern. Bloß öffnete nicht P., sondern nur noch seine Exfreundin Mara K. die Tür. Sie war über den frühen Besuch der Beamten wenig erfreut, weil sich die Gesetzeshüter eher um Menschen kümmern sollten, die tatsächliche Morddrohungen erhalten.

Übrigens, die Äußerung "Du bist so 1 Pimmel" gegenüber Andy Grote muss als Antragsdelikt aktiv vom Betroffenen zur Anzeige gebracht werden.

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Gängiges Faxen nicht mit der DSGVO vereinbar

Symbolbild: Gängiges Faxen nicht mit der DSGVO vereinbar
Das Jahr 2021 ist weit vorangeschritten, aber noch immer nutzen Behörden, Gerichte, Rechtsanwälte sowie das Gesundheitswesen das Fax als Mittel der Wahl. Allerdings stuft der hessische Datenschutzbeauftragte Alexander Roßnagel das Fax aufgrund technischer Änderungen als unsicheres Kommunikationsmittel ein. "Im Interesse der Datensicherheit [...] und Digitalisierung" sollte über andere Optionen nachgedacht und auch implementiert werden. Die Sicherheit von Fax-Nachrichten ähnlich wie E-Mails, weshalb auf diesem Wege keine vertraulichen Daten übermittelt werden sollten, wenn sowohl beim Absender als auch Empfänger keine Schutzmaßnahmen ergriffen worden sind. Beim Faxversand identifizieren sich beide Stellen über ihre Faxnummer, wenngleich der Absender nicht sicher weiß, wer Zugriff auf das Empfänger-Gerät hat. Heutzutage werden die Daten oftmals über den TCP/ IP-Standard auf einzelne Pakete aufgeteilt. Eine Nachricht überwindet mehrere Zwischenpunkte, die von staatlichen oder privaten Akteuren betrieben wird, die theoretisch die Daten mitlesen könnten. Allerdings verlangt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), dass persönliche Daten nur so verarbeitet werden dürfen, sodass sie soweit technisch möglich sicher sind. Daher empfiehlt, Roßnagel PGP-verschlüsselte E-Mails, den Versand einer DE-Mail oder bereichsspezifische digitale Kommunikationsdienste, wie "Kommunikation im Medizinwesen" (KIM).

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©2021 Hessentrend/ Leon Ebersmann

Penis-Brunnen von Jossgrund erregt bundesweite Aufmerksamkeit

Symbolbild: Penis-Brunnen von Jossgrund erregt bundesweite Aufmerksamkeit
Symbolbild

Brunnen sind heutzutage kaum noch die Rede wert, aber wie schaffte es dann ein Brunnen in Jossgrund (Main-Kinzig-Kreis) auf dem Franz-Korn-Platz in teils bundesweite Nachrichtenmagazine einzuziehen. Das liegt an seiner Bauweise; bestehend aus zwei Kugeln und einem Wasserverlauf in der Mitte, die mit etwas Fantasie wie das männliche Geschlechtsteil aussieht. Entworfen wurde der Brunnen vom Architekten-Büro von Ralf Werneke in Hanau, der die eigentliche Idee hinter dem Bauwerk folgendermaßen erklärt. Sandstein und Basalt werden als regionale Bauprodukte angesehen, weshalb die zwei Kuppeln aus jenen Materialen bestehen. Außerdem sei das Bergland wassereich, wodurch dazwischen ein Tal liegt, in dem Wasser fließt. Angeblich sei die leicht missverständliche Form niemandem aufgefallen; weder dem Bürgermeister noch der Verwaltungsvertretung. Um die Kuppeln werden noch Rundbänke montiert. Architekt Werneke zeigte sich nicht beleidigt. Seine nächsten Projekte sind Außenanlagen für Kitas. Der Pfarrer der angrenzenden katholischen Kirche nimmt es mit Humor, da der Penis-Brunnen schon jetzt Touristen angelockt haben soll. Laut ihm habe die Frauenbeauftragte scherzhaft das weibliche Gegenstück gefordert.

Zusätzliche lokale Themen - sicherlich auch aus Deiner Nähe - findest Du im Abschnitt » Frankfurt vor.

Verhandlungen zwischen ByteDance (TikTok) & Microsoft

Symbolbild: Verhandlungen zwischen ByteDance (TikTok) & Microsoft
TikTok ist eine Video-App, die es auf 175 Märkten in 65 Sprachen gibt. Aktuell laufen die Verhandlungen zwischen ByteDance - dem Mutterkonzern von TikTok - sowie Microsoft bezüglich einer möglichen Übernahme des US-Geschäfts. Doch damit nicht genug, denn auch die TikTok-Ableger in Kanada, Australien sowie Neuseeland sollen an Microsoft übergeben werden. Mit einem Ende der Gespräche ist bis Mitte September zu rechnen, denn laut der Nachrichtenagentur Reuters hat Trump ByteDance maximal 45 Tage Zeit eingeräumt. Der Verlauf wird vom Aussschuss für Auslandsinvestitionen überwacht. Das Gremium hält sich sein Veto-Recht vor. Eigentlich hat Trump noch am Freitag (31.) ein Verbot der Video-App in den Staaten angekündigt, weil er befürchtet, dass die Daten von US-Bürger*innen bei Chinas Kommunistischer Partei landen. Laut Außenminister Mike Pompeo werde die US-Regierung auch sonst wegen Sicherheitsbedenken gegen Apps chinesischer Unternehmen vorgehen. Die Frage nach dem "Wie?" blieb bislang unbeantwortet.

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Blaulicht-Meldungen

Symbolbild: Blaulicht-Meldungen
Rüsselsheim-Königstädten: Die dortige Grundschule wurde über das letzte Juli-Wochenende (25.-27.07) von Kriminellen heimgesucht. Die bislang Unbekannten sollen über ein Fenster in das Gebäude eingestiegen sein. Sie beschädigten im Keller gelagerte Weihnachtsdekoration, verschmutzten die Flure mit Locherresten sowie Blumenerde und entwendeten vier Laptops. Abschließend ließen sie es sich mit den Getränken der Schule gut gehen. Die Polizei Rüsselsheim bittet unter der Telefonnummer 06142/6960 um sachdienliche Hinweise.

Heidelberg: Vergangenes Wochenende stoß die Polizei bei Kontrollen in der Innenstadt auf insgesamt neun alkoholisierte E-Scooter-Fahrer: Sechs in der Nacht auf Sonntag, die anderen drei in der Nacht zu Montag. Die gemessenen Werte reichen bis über 1,8 Promille.

Mannheim: In Mannheim kostete ein unbeleuchteter E-Scooter, der auf einem Radweg lag, einem Mann zwei seiner Schneidezähne. Ein zweiter Radfahrer zog sich von dem Vorfall Schlürfwunden zu; ein Dritter konnte rechtzeitig abbremsen. Wie die Polizei Mannheim Oststadt am Montag (03.) mitteilte, soll das alles schon einen Tag zuvor passiert sein. Die Polizei freut sich über den Anruf von Zeugen unter der 0621/1743310.

Wo gibt's Blaulicht? Genau, auf den Einsatzfahrzeugen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Daher gibt Dir die Kategorie » Blaulicht einen Einblick in deren Berufsalltag.

Augsburger Friedenspreis

Symbolbild: Augsburger Friedenspreis
Friedenspreise loben Menschen, die sich besonders für den Frieden einsetzten. Einer unter ihnen ist der Augsburger Friedenspreis. Der Preis wurde 1985 ins leben gerufen, mit dem Hintergrund des Augsburger Hohen Friedenfestes. Seitdem wird er alle drei Jahre am 08. August an die Personen verliehen, die sich für ein tolerantes und friedfertiges Miteinander der Kulturen und Religionen einsetzten. Eine Ausnahme gab es ihm Jahr 2005, weil in diesem Jahr die "450-Jahr-Feier" des Augsburger Religionsfrieden stattfand. Dieses Jahr ging der Friedenspreis an den katholischen Kardinal Marx und an den evangelischen Landesbischof und EKD Ratsvorsitzenden Bedford Strohm. Für ihren Einsatz mit Blick auf Gemeinsamkeit haben die beiden 12.500€ bekommen.

Gesellschaft: Hier findest Du alles über das zwischenmenschliche » Zusammenleben der Gesellschaft.

Klimaaktivisten besetzen Kohlekraftwerke

Symbolbild: Klimaaktivisten besetzen zwei Kohlekraftwerke
Ein Kohlekraftwerk in Berlin mit dem Namen Moabit und ein Kraftwerk in Mannheim haben eines gemeinsam: Sie wurden beide von Klimaaktivisten besetzt. In Berlin wurde das Heizkraftwerk, das seit 2013 auch mit Biomasse befeuert wird, sind nach Polizeiangaben 20 Personen auf die Türme des Kraftwerkes gestiegen. Von dort aus haben die Aktivisten ein Transparent mit der Aufschrit: "Wer uns räumt ist für Kohle" platziert. In Mannheim waren Aktivisten auf das Dach der Förderanlage gestiegen, wodurch das Förderband des Kraftwerks zeitweise Abgestellt werden musste.

Explosionen in Beirut

Symbolbild: Explosionen in Beirut
In der libanesischen Haupstadt Beirut sind am 04. August zwei große Explosionen gewesen. Grund können Ammoniumnitrat-Lagerungen sein. Die Orient Queen - ein Kreuzfahrtschiff - ist einige Zeit nach der Explosion im Hafen gesunken. Bilder zeigen, wie das Schiff mit den Schornsteinen zerquetscht am Land liegt. Im Hafengebiet der Stadt sind nach aktuellen Schätzungen über 160 Menschen gestorben. Dazu verursachte die Explosion auch ungefähr 5000 Verletzte. Viele Staatsoberhäupte sprachen bereits kurz nach der Explosion ihr Beileid aus und baten ihre Hilfe an. Doch jetzt gibt es sehr viel Protest vor Ort. "Präsident Michael Aoun, Regierungschef Hassan Diab und die gesamte politische Führungspitze sind für die Katastrophe verantwortlich", heißt es von einem Demonstranten bei MTV. Es gibt im Land bereits länger den Vorwurf, dass die Elite korrupt sei und das Land ausbeute.

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©2020 Hessentrend/ YoungPOWER-Team

Was ist ein RAID?

Wer mit einem netzgebundenen Speicher liebäugelt, wird spätestens bei der Einrichtung nach einem RAID-Verbund gefragt. RAID ist die Abkürzung für den technischen Begriff "redundant array of independent disks" - zu deutsch: redundante Anordnung unabhängiger Festplatten. Durch eine wohlüberlegte Entscheidung lassen sich Datenverfügbarkeit (sowie ansatzweise die Datensicherheit) gewährleisten. Bei falscher Wahl kann der Schuss auch nach hinten losgehen und Deine Daten sind gefährdeter als je zuvor. Damit das nicht passiert, setzten wir uns damit auseinander.

JBOD

Grafische Skizze: JBOD mit zwei Festplatten
©hessentrend

JBOD steht für "Just a Bunch of Disks", also lediglich eine Ansammlung an Datenträgern. Es werden mindestens zwei Festplatten benötigt. Die Daten werden nicht gespiegelt. Der Speicherplatz entspricht der Summe aller angeschlossenen Festplatten. Bei zwei vier Terabyte HDDs stehen insgesamt acht Terabyte zur Verfügung. Daher sind es für den Nutzer keine einzelnen Komponenten mehr, sondern ein Volume. Letztendlich entscheidet der Controller, wo er die Dateien ablegt. Bei einem Defekt kann es vorkommen, dass ebenfalls Daten auf der intakten Festplatte unwiderbringlich verloren sind, weil der Controller sie zuvor stückelte. JBOD sollte nur gewählt werden, wenn Ausfallzeiten bei der Wiederherstellung tolerierbar sind.

RAID-Modus 0

Grafische Darstellung: RAID Modus 0 mit zwei Festplatten
©hessentrend

Der Modus RAID-0 hat absolut nichts mit der Sicherheit seiner Daten oder einer permanenten Verfügbarkeit gemein. Stattdessen kommt es auf eine erhöhte Schreib- und Lesegeschwindigkeit an. Wie zuvor bei JBOD schließt man alle Festplatten zu einem Volume zusammen. Mit zwei vier Terabyte HDDs stehen wieder acht Terabyte bereit. Der Clue hinter RAID-0 ist, dass alle Daten gestückelt werden. Technisch werden die Blöcke - wie bei einem Puzzle verteilt. Statt die Datei von nur einem Datenträger zu lesen, sind beide Festplatten beim Lese- und Schreibvorgang gefragt. Daher ist es logisch, dass beim Ausfall einer Komponente der vollständige Datenbestand verloren ist.

RAID 1

Grafische Darstellung: RAID Modus 1 mit zwei Festplatten
©hessentrend

RAID 1 ist der wohl am häufigsten angewandte Modus, denn es ist die einzige Option zur erhöhten Datenverfügbarkeit bei NAS-Geräten mit maximal zwei Festplatteneinschüben, wobei die Menge nach oben nicht limitiert ist. Trotzdem wächst mit mehr Festplatten nicht die Speicherkapazität, weil diese auf die des kleinsten Datenträgers beschränkt ist. Dafür dürfen alle bis auf eine ausfallen, weil sich eine Kopie des Gesamtdatenbestandes auf jeder HDD befindet. Je nach Controller steigt die Lesegeschwindigkeit, da die Daten von vielen Festplatten zeitgleich ausgeliefert werden können.

RAID 5

Grafische Darstellung: RAID Modus 5 mit drei Festplatten
©hessentrend

Der Modus RAID 5 lässt sich oft im Heimbetrieb mit mindestens drei Festplatten vorfinden. Statt einer Eins-zu-Eins Kopie werden in dem Fall mathematische Tricks hinzugezogen. Es beginnt zwar zunächst mit einer Zerstückelung, doch werden Daten zur Rekonstruktion mit angelegt. Im Fachjargon auch Paritätsdaten genannt. Technisch errechnet der RAID-Controller aus den noch vorliegenden Daten, jene, die auf dem defekten Datenträger waren. Daher darf eine beliebige Festplatte ausfallen bis die Wiederherstellung fertiggestellt ist. Bis das geschafft ist, vergehen womöglich Tage. In dieser Zeit muss mit Geschwindigkeitseinbußen gerechnet werden. In unserem Beispiel mit drei Festplatten à vier Terabyte, die eine Rohkapazität von zwölf Terabyte haben, stehen insgesamt 8TB Speicherplatz bereit.

RAID 6

Der RAID 6-Modus ähnelt der vorherigen Einstellung. Statt nur einer können bis zu zwei Datenträger den Dienst kündigen, ohne dass es einen Datenverlust mit sich zieht. Diese Option steht jedem, ab vier Festplatten zur Auswahl. Dafür werden mehr Paritätsdaten hinterlegt. Das Plus an Sicherheit hat ein Minus bei der Speicherkapazität zur Folge. Bei vier Platten à 4TB sind es am Ende des Tages nur acht Terabyte.

RAID 10

Grafische Darstellung: RAID Modus 10 mit vier Festplatten
©hessentrend

Um ehrlich zu sein, ist RAID 10 kein eigenständiger Modus, sondern sollte als eine Kombination aus Null mit Eins verstanden werden. Das Minumum beginnt bei vier Festplatten, wobei die Anzahl aus folgenden Gründen stets gerade sein muss. Wie auch bei RAID 0 werden Deine Dateien zunächst in Puzzleteile zerlegt. Dabei werden die Platten auf die anderen gespiegelt, wodurch sie mindestens zweimal existieren. Im besten schlimmsten Falle verkraftet das System in der kleinsten Konfiguration den Ausfall von zwei Festplatten, solange eine Kopie unbeschadet davon kommt.

Darum ist ein RAID kein Backup!

Trotz RAID-Konfiguration bleiben regelmäßige Backups unerlässlich. Ziel von RAID-Verbünden ist nicht die Datensicherheit, sondern die permanente Verfügbarkeit. Mit einer ordentlichen Backup-Strategie sind selbst aus Versehen gelöschte Dateien wiederherstellbar; bei einem RAID wirkt sich die Löschung auf den Datenbestand aller Festplatten aus. In modernen NAS-Geräten lässt sich zwar ein Papierkorb aktivieren, doch sollte man sich nicht davon abhängig machen.

Außerdem: Was passiert bei einem Diebstahl, Wasser- oder Brandschaden? Wünscht man zwar absolut niemandem, aber möglich ist es. Zusätzlich schützen die meisten Modi lediglich gegen den Ausfall einer Komponente. Gerade bei Festplatten, die durch Altersschwäche ihren Dienst versagten, können andere Festplatten bei der Wiederherstellung sterben, denn es ist durchaus eine große Herausforderung.

Hinweis: Der Beitrag entstand im Rahmen der Sendung radio.exe bei Radio Darmstadt. Alle Inhalte - Podcast & Skripte - gibt es online bei radioexe.de. Schalte an jedem vierten Sonntag im Monat ab 17:00Uhr live zu via 103,4MHz, DAB+ (Juli-Dezember) oder im weltweiten Stream!

©2020 Hessentrend/ Leon Ebersmann

Warum soll ich mich mit Backups auseinandersetzen?

Wenn man reflektiert, wie wichtig teils die Daten auf unseren technischen Helfern sind, ist es erschreckend, wie leichtsinnig ein Großteil der Anwender*innen mit der Thematik Backup umgeht.

Symbolbild: Warum soll ich mich mit Backups auseinandersetzen? Klar, es gibt weitaus schönere Beschäftigungen, als Sicherheitskopien anzulegen, doch im Falle eines Falles, wird man gerne auf Backups zurückgreifen wollen. Damit sich der Aufwand auch lohnt, bedarf es einer Strategie. Die bekannteste unter ihnen ist die 3-2-1-Regel.

Was ist die 3-2-1-Backup-Regel?

Symbolbild: Was ist die 3-2-1-Backup-Regel?
Ziel der 3-2-1-Methode ist es, in möglichst vielen Situationen noch zumindest einen Datensatz zur Wiederherstellung parat zu haben. Kurz zusammengefasst sollen wir drei Kopien auf mindestens zwei Speichermedien anlegen. Eine davon fungiert als sogenanntes Offsite-Backup. Zu den drei Sicherungen gehört ebenfalls das primäre System, wie das eigene Smartphone, der Rechner im Büro oder das NAS. Es ist selbsterklärend, dass man dort die jeweils aktuellsten Versionen der Dateien hat, doch dafür ist es durch den ständigen Einsatz am gefährdetsten. Dafür sind die zwei Backups gedacht. Mit dem Vorschlag diese auf zwei Datenträgern zu sichern, hat man nicht nur den netten Nebeneffekt, dass eine Art Versionierung des Datenbestandes möglich ist, sondern schützt dich die Offsite-Datenablage auch vor "höherer Gewalt". Offsite kommt aus dem Englischen und bedeutet sinngemäß "außerhalb des Hauses". Die 3-2-1-Regel verlangt demnach eine Sicherheitskopie bei z.B. Familie, Freunden oder Verwandten abzulegen.

Das Offsite-Backup

Symbolbild: Das Offsite-Backup
Doch in welchem Szenario bewahrt es mich vor Datenverlust? Nun, man will zwar nie in eine solche Lage kommen, aber was ist bei Diebstahl, Wasser- oder Brandschaden? Bei Festplatten, die permanent am Hauptgerät oder lediglich am Stromnetz hängen, kann ein Blitzeinschlag schnell das Ende der Lebenszeit bedeuten. Was Du aus deinem Offsite-Datensatz machst, ist Dir selbst überlassen. Üblicherweise besorgt man sich eine externe Festplatte, kopiert dort alle relevanten Daten drauf und lässt diese von einer vertrauten Person bei sich deponieren. Zur Sicherheit sollte die Kopie verschlüsselt vorliegen. Nicht zwingend, weil man der Person misstraut, sondern damit bspw. bei einem Diebstahl der Datenschutz gewährt bleibt. Am komfortabelsten bleiben Clouds, die bis zu einer gewissen Datenmenge sogar kostenlos sind. Die Crème de la crème wäre erreicht, wenn zwei sich bekannte Menschen jeweils einen Netzwerkspeicher bei sich zu Hause einrichten und sich nach einem Zeitplan automatisch gegenseitig sichern.

Wenn meine Bude abfackelt, habe ich andere Probleme

Symbolbild: Wenn meine Bude abfackelt, habe ich andere Probleme
Kritiker des Offsite-Backups meinen - überspitzt gesagt -, dass man bei Elementarschäden weitaus andere Probleme habe, als seine digitalen Unterlagen. Das mag zwar stimmen, doch ist es nicht besser weniger Sorgen zu haben, als diese in ihrer Schwere sortieren zu müssen?

Das Ziel der 3-2-1-Backup-Strategie

Symbolbild: Das Ziel der 3-2-1-Backup-Strategie
Rückblickend betrachtet, kann man sich durchaus fragen, weshalb zwei Datenbestände bei einem von Nöten sind, wenn ohnehin einer außer Haus ist? Der Sinn dahinter ist, ein Backup sofort verfügbar zu haben. Sofern Dein Backup-Partner auf der Arbeit, im Urlaub oder schlicht unterwegs ist, wärst Du bis zu einem gewissen Grat aufgeschmissen. Clouds sind zwar 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche ansprechbar, doch wird der Flaschenhals die Download-Geschwindigkeit sein. Zusätzlich sollte geklärt sein, wofür das Backup angelegt wird? Ist es für die - Achtung Klischee - Oma, die aus Versehen wichtige Dateien löscht oder soll es ein Backup im Sinne eines Desaster Recovery werden? Je nachdem scheiden bestimmte Möglichkeiten aus. Bei einer Sicherung von NAS-Geräten in die Cloud müsste man mit den Bordmitteln alles herunterladen, um ein gelöschtes Text-Dokument wiederherstellen zu können. Auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel, wenn Synology NAS-Besitzer*innen ein Backup in die C2-Cloud laden.

Ein Backup ist besser als keins

Symbolbild: Ein Backup ist besser als keins
Neben dem Zeitaufwand oder technischem Know-How basiert eine Aussage gegen Sicherungen auf den Kosten für die zusätzlichen Festplatten. Doch gerade heutzutage kostet Speicher beinahe nichts mehr. 4TB gibt es schon für unter 100€ zu haben. Wenn man bedenkt, dass die professionelle Wiederherstellung schnell im vierstelligen Bereich liegen kann, sind die 200€ auf jeden Fall das kleinere Übel. Selbst der Zeitaufwand hält sich in Grenzen. Einmal eingerichtet, kümmert sich zum Beispiel Time Machine auf Apple PCs um die Backups.

Hinweis: Der Beitrag entstand im Rahmen der Sendung radio.exe bei Radio Darmstadt. Alle Inhalte - Podcast & Skripte - gibt es online bei radioexe.de. Schalte an jedem vierten Sonntag im Monat ab 17:00Uhr live zu via 103,4MHz, DAB+ (Juli-Dezember) oder im weltweiten Stream!

©2020 Hessentrend/ Leon Ebersmann

Schon wieder unterwegs? Mal ein belegtes Brötchen hier, ein Kaffee dort und da ein Snack für Zwischendurch. Seit Anfang des Monats gilt die Bonpflicht – im Fachjargon auch Belegausgabepflicht genannt. Nach jedem Verkauf ist der Händler verpflichtet eine Quittung auszugeben. Die Frust darüber zeigen sich an solchen Bildern: Vollgestopfte Briefkästen bei den Finanzämtern. Damit protestierte der Kunde einer Bäckerei gegen den zusätzlichen Müll als Folge der Bonpflicht.

Warum braucht Deutschland die Bonpflicht?

Symbolbild: Warum braucht Deutschland die Bonpflicht?
Eine Bonpflicht soll helfen Steuerbetrug vorzubeugen, denn der Gesetzgeber vermutet Täuschung im Umgang mit Bargeld. Daher nimmt das neue Gesetz besonders die Gastronomie als auch weitere Betriebe mit hohem Bargeldanteil ins Visier. Laut aktuellen Schätzungen entgehen dem Staat jährlich bis zu zehn Milliarden Euro durch eine manipulierte Abrechnung an der Kasse. Daher sieht die Belegausgabepflicht vor, dass elektronische Registrierkassen nicht mehr manipuliert werden können. Solche Kassen haben bspw. noch heutzutage für gewöhnlich einen Trainingsmodus, der unter Umständen auch im aktiven Tagesgeschäft Gebrauch findet. Dem Kunden fällt der entsprechende Hinweis bisher nur selten auf. Schon gar nicht, wenn er den Bon nie erhält. Auf dem Kassenabschlussbeleg, dem sogenannten Z-Bon, sind solche Einnahmen nur unter dem Punkt Stornierungen gelistet.

Die Bonpflicht soll Steuerbetrug verhindern. Dennoch gibt es Kritik an der Umsetzung. Umweltschützer bemängeln vor allem das Thermopapier als solches, das in Kassendruckern im Einsatz ist. "Kassendrucker sollen möglichst leise und schnell drucken. Aus diesem Grund wird auf Thermopapier zurückgegriffen", wie Michael Rothkegel vom BUND Hessen erklärt.

Das Problematische am Thermopapier: Bisphenol

Symbolbild: Das Problematische am Thermopapier: Bisphenol
Thermopapier ist mit Bisphenol- oder Phenol-Verbindungen beschichtet. Es findet also eigentlich kein Druck, sondern vielmehr eine chemische Reaktion statt, wie ein Experiment mit dem Feuerzeug zeigt. Problematisch ist, dass Bisphenol A in den Hormonhaushalt eingreifen und die Sexualfunktion stören kann. Daher sind Handel und Ausgabe seit dem 02. Januar EU-weit verboten, wodurch vermehrt Bisphenol S genutzt wird. Zurzeit ist es eine Alternative, doch nicht unbedingt harmloser, denn Bisphenol S wird eine endokrine Wirkung nachgesagt. Dessen Inhaltsstoffe können ins Blut übergehen.
Das Umweltbundesamt warnt vor gefährlichem Halbwissen in Bezug auf die richtige Entsorgung von Thermopapier und rät, auf Nummer sicher zu gehen. Auch wenn es bereits umweltfreundliche Alternativen gibt, empfiehlt man vorsorglich alle Kassenzettel im Restmüll zu entsorgen. Ansonsten finden die bedenklichen Inhaltsstoffe über Recyclingerzeugnisse wie Toilettenpapier ihren Weg zu uns und in die Umwelt.

Die Bonpflicht ist beschlossen. Nun sind kreative sowie für Mensch und Umwelt schonende Maßnahmen gesucht. Die hessische Bio-Supermarktkette Alnatura stellt als Vorreiter noch im ersten Quartal 2020 schrittweise alle Kassensysteme auf den umweltfreundlichen "Blue4est-Kassenbon" um. Ohne Farbentwickler dürfen die Kassenzettel im Altpapier landen. Durch einen verkürzten Beleg wird jährlich fast 1.350km-Papier gespart.

Papierlos trotz Bonpflicht: Geht das?

Symbolbild: Papierlos trotz Bonpflicht: Geht das?
Verkürzte Kassenzettel dämmen zumindest den Verbrauch ein. Umweltfreundliche Druckverfahren ermöglichen ein Recycling. Aber ein Problem bleibt: Bei der Herstellung wird überwiegend Holz benutzt. Es geht aber gänzlich ohne Papier wie Bäckermeister Andreas Hermisch aus Paderborn zeigt. Das Gesetz nennt sich Belegausgabepflicht – nicht etwa Bonpflicht. Daher haben bei ihm die Kundinnen und Kunden drei Optionen. Nach wie vor ist es möglich auf Wunsch eine Quittung in ausgedruckter Form zu erhalten. In jedem Fall generiert das System einen QR-Code. Mit einer QR-Code-Scanner-App steht der Kassenbon online bereit. Viele moderne Smartphones bieten die Funktion direkt in der Kamera-App. Zuletzt ist es möglich nur den QR-Code zu drucken, um ihn nachträglich zu scannen.
Auch wenn ein digitaler Beleg zumindest vor Ort kein Müll entstehen lässt, so gibt es dennoch seine Kritiker. Denn die Server in Rechenzentren benötigen ununterbrochen Energie. Selbst wenn der Energiebedarf durch erneuerbare Energien gedeckt wird, ist der Produktionsaufwand bei Herstellung der Hardware nicht zu vernachlässigen. Außerdem müssen Datenschutz und Datensicherheit gewährleistet sein.

Symbolbild: Einkaufswagen, Bonpflicht
Die Belegausgabepflicht: Ein Ansatz im Kampf gegen Steuerbetrug, der nicht ohne Kritik auskommt. Daher sind in erster Linie die Händler am Spielzug. Doch auch wir als Verbraucher sind gefordert, zu handeln! "Brauchen wir immer einen spontanen Kaffee-To-Go und Snack? Oder verzichten wir darauf? Können wir unseren Wocheneinkauf planen statt mehrmals in den Laden zu rennen?"

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©2020 Hessentrend/ Leon Ebersmann