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Selbst wer den Browser nicht aktiv (auf allen Endgeräten) nutzt, kennt zumindest den Namen: Firefox.

Im September 2002 veröffentlichten die Mozilla Corporation und die Mozilla Foundation eine sogenannte "Application Suite". Um möglichst wenig Speicher zu verbrauchen, sollten alle wichtigen Internetfunktionen, wie Browser, E-Mail, Adressbuch, etc. in einer Software vereint werden. Allerdings wechselte man den Ansatz, als das US-Unternehmen Apple ein Jahr später vom Gecko-Renderer, den Mozilla entwickelte, zum eigenen KHTML-Renderer wechselte. Damit Software von Mozilla auf Computern schneller startete, beschloss man einzelne und voneinander unabhängige Software zu programmieren. Der Webbrowser hieß fortan "Phoenix", das E-Mail-Programm hieß "Thunderbird" und der Kalender wurde "Sunbird" getauft. Letzteres wurde 2010 eingestellt und wird als Erweiterung für Thunderbird unter dem Namen "Lightning" bereitgestellt.

Von Phoenix zu Firefox

Symbolbild: Von Phoenix zu Firefox
Und wie wurde aus "Phoenix" nun unser "Firefox"? Alles zu seiner Zeit, denn über die Jahre hinweg wechselte Mozilla's Webbrowser seinen Namen. Als erstes klagte der US-amerikanische BIOS-Hersteller "Phoenix Technologies" gegen den Namen. Daraufhin folgte die Umbenennung zu "Firebird", doch aufgrund der Ähnlichkeit mit der Open-Source-Datenbank Firebird folgte eine letzte Namensänderung zu dem uns bekannten Namen: Firefox. Übrigens, Firefox - zu deutsch: Feuerfuchs - hat seinen Ursprung im Tierreich. Zwar gibt es nicht den Firefox, aber Inspiration für den Namen lieferten sowohl der Rotfuchs (engl. red fox) als auch der rotbraune kleine Panda (engl. red panda). Lust auf einen weiteren Fun Fact? - Aufgrund von Streitigkeiten mit dem Debian-Projekt gab es für die Linux-Distribution lange eine Abwandlung des originalen Firefox-Browsers mit dem Namen "Iceweasel". Auch die anderen Mozilla-Programme bekamen einen neuen Namen mit "Ice" bis man sich in 2016 ausgesprochen hat und alle Programme unter den originalen Namen zu finden sind.

Firefox soll minimalistisch bleiben

Symbolbild: Firefox soll minimalistisch bleiben
Auch wenn es Browser mit einer deutlich längeren Historie gibt, als Firefox sie zu bieten hat, so entwickelte man sich mit dem Internet mit. Das "Tabbed Browsing" - sprich: mehrere Websites in einem Programmfenster - oder ein privater Modus, der weder die Chronik noch Cookies speichert, sind nur zwei Beispiele, die in jedem modernen Webbrowser Standard sind.

Allerdings wurde nicht jedes neue Feature so dankbar von den Nutzer:innen angenommen. Früher konnte Firefox von Haus aus RSS-Feeds abonnieren, doch wegen zu geringer Nutzung, ist das Feature nur noch als Add-On verfügbar. Durch Add-On's - dt. Erweiterungen - lassen sich allerlei Funktionen in Firefox nachrüsten. Mozilla rechtfertigt den Schritt damit, dass der Browser nicht überladen sein soll. Im Auslieferungszustand ist nur das Nötigste für die Funktion als Webbrowser dabei, wer mehr braucht, kann sich mit den Add-On's behelfen.

Meine Lieblings-Add-On’s nennen sich "Flagfox" und "Adblock Plus". Zugegeben, Flagfox ist mehr "nerdy" statt einer nützlichen Erweiterung für alle, denn es zeigt nur das Land an, in dem der Server steht. Dahingegen ist Adblock Plus für alle, denn - wie der Name vermuten lässt - blockiert es die Werbeanzeigen auf Websites und die Werbung von bspw. YouTube-Videos. Adblock Plus stammt aus Deutschland; genauer gesagt: Köln. Eine Alternative, die selbiges tut, heißt: AdGuard. Fun Fact - oder sollte ich sagen: Not So Fun Fact: Am 03. Mai 2019 waren alle Add On's zeitweilig gesperrt. Grund war ein abgelaufenes Zertifikat auf den Mozilla Servern. Soweit zu Erweiterungen, zurück zum Browser.

Firefox-Browser auf allen Geräten - unabhängig vom Betriebssystem

Symbolbild: Firefox-Browser auf allen Geräten - unabhängig vom Betriebssystem
Kein offizielles Logo des Firefox Browsers von Mozilla.

Mittlerweile ist Firefox in 86 Sprachen für Windows, macOS, Linux, Android, iOS bzw. iPadOS und sogar für den Amazon Fire TV erhältlich. Im letzten Jahr verwendeten 7,95% der Menschen diesen Browser auf ihren Computern, womit Firefox auf Platz vier liegt. Die Systemvoraussetzungen sind heutzutage nicht mehr der Rede wert: Mindestens 512 Megabyte Arbeitsspeicher und mindestens 200 MB freier Festplattenspeicher werden benötigt. Auf den Smartphones heißt der Browser "Firefox Mobile". Obendrein gibt es für mobile Endgeräte den "Firefox Klar"-Browser, der einen automatischen Tracking-Schutz eingebaut hat. Im Gegensatz zu Android können auf mobilen Apple-Geräten keine Add-On's installiert werden. Und noch was: Könnt ihr euch noch an Gecko erinnern? Genau, der Renderer von Mozilla, den Apple auch nutzte ehe man auf den eigenen KHTML-Renderer umstieg. Davon gibt es jetzt eine Abspaltung, die sich WebKit-Renderer-Engine nennt. Durch die Bedingungen für den App Store ist Mozilla gezwungen in den mobilen Versionen Gecko nicht zu verwenden.

Ein hohes Gut: Der Datenschutz

Symbolbild: Ein hohes Gut: Der Datenschutz
Firefox punktet mit dem Datenschutz: Im Gegensatz zur Konkurrenz müssen Nutzer:innen keiner EULA (dt. Endbenutzer-Lizenzvereinbarung) zustimmen. Stattdessen gibt es unter "about:rights" einige Absätze zu "Lerne deine Rechte kennen". Wenn der Browser abstürzt, muss es explizit erlaubt werden, dass ein Absturzbericht an die Entwickler gesendet wird. Der Absturzbericht enthält eine Auflistung der installierten Add-On's sowie Informationen über den Computer, aber niemals die besuchte Website.

Manche behaupten, dass die Mozilla Foundation ihre früheren Ideale verletzte oder gar hinter sich gelassen hat. Grund dafür sind geschäftliche Beziehungen mit Google. Der Internet-Riese bezahle jährlich schätzungsweise 400 bis 450 Millionen US-Dollar, damit Google die Standard-Suchmaschine bei Firefox ist. Somit soll Google für bis zu 95% der Jahreseinnahmen verantwortlich sein. 2023 läuft der aktuelle Vertrag aus. Fraglich ist, ob der Vertrag verlängert wird, weil durch sinkende Nutzerzahlen Google das Interesse am Firefox-Browser verlieren könnte. Ein weiterer Kritikpunkt, den man sich gefallen lassen muss, ist der hohe RAM-Verbrauch. Mozilla entgegnet, dass dieses Verhalten gewollt sei, denn für ein schnelleres Wechseln zwischen Tabs werden Websites bei ausreichend System-Ressourcen zwischengespeichert.

So viel zum Browser und seiner Geschichte. Für den Abschluss habe ich noch ein Easter Egg in petto: Wer about:mozilla in die Adresszeile seines Browsers tippt, kann einen Vers aus dem Buch Mozilla lesen.

Hinweis: Der Beitrag entstand im Rahmen der Sendung radio.exe bei Radio Darmstadt. Alle Inhalte - Podcast & Skripte - gibt es online bei radioexe.de. Schalte an jedem vierten Sonntag im Monat ab 17:00Uhr live zu via 103,4MHz, DAB+ (Juli-Dezember) oder im weltweiten Stream!

©2022 Hessentrend/ Leon Ebersmann

Landtagswahl in Schleswig-Holstein

Am vergangenen Sonntag (08. Mai) haben die Menschen in Schleswig-Holstein einen neuen Landtag gewählt; und obwohl Hessen kein direkter Nachbar ist, lohnt sich ein Blick auf die Wahl zum 20. Landtag von Schleswig-Holstein. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,4%. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zur Wahl 2017. Wählen durfte, wer mindestens 16 Jahre alt ist und gewählt werden durften nur Personen über 18 Jahre.

Symbolbild: Landtagswahl in Schleswig-Holstein
Das vorläufige Ergebnis der Zweitstimmen sieht folgendermaßen aus: Eindeutige Gewinner sind die Christdemokraten mit 43,4%. Mit großem Abstand und 18,3% folgt Bündnis 90/ Grüne, die SPD (16,0%), FDP (6,4%) und der SSW mit 5,7%. Hinter SSW steckt der Südschleswigsche Wählerverband. Laut Landeswahlgesetz sind Parteien der dänischen Minderheit von der 5%-Hürde ausgenommen; auch wenn das in dieser Wahlperiode nicht nötig gewesen wäre. Die AfD scheiterte mit nur 4,4% an der 5%-Hürde, weshalb sie aus dem Landtag fliegen werden während Die Linke ein weiteres mal den Einzug in den Landtag nicht schaffte. Auffällig ist, dass die SPD so viele Wählerstimmen verlor, wie die CDU dazu gewonnen hat. Mit 34 von insgesamt 69 Sitzen im Landtag kann sich die CDU ihren Koalitionspartner aussuchen.

Alles rund um Geschehnisse in der Politik bündelten wir in der Kategorie » Politik.

Roboter kann Essen abschmecken

Symbolbild: Roboter kann Essen abschmecken
Forscher der Universität Cambridge und des Haushaltsgeräteherstellers Beko haben einen Roboter entwickelt, der den Salzgehalt eines Gerichts abschmecken kann. Das Problem, welches man lösen wollte, ist Folgendes: Noch gehen Küchen-Roboter strikt nach einem vorgegebenen Schema vor. Die Maschinen wissen, wann sie was und wie viel sie davon brauchen. Problem ist, dass Lebensmittel nicht starr sind. Pilze können unterschiedlich groß sein, Brokkoli enthält mal mehr oder weniger Wasser, usw. So entstand die Idee, einen Roboter zu schaffen, der die gewünschten Gerichte so zu bereiten kann, sodass der Gast maximal über das Essen erfreut ist. Dafür war es notwendig ein Maß für die Würzung der Speise zu definieren. Ebenso notwendig war, dass die Forscher das Beispielgericht - Rührei mit Tomaten - selbst kochen; und das nicht nur ein mal. Bevor der Roboter probieren durfte, landete das Essen im Mixer, um einem echten Kauvorgang zu ähneln. Am Roboter befinden sich nur Sensoren, die den Salzgehalt von Speisen messen können. Solche Leitfähigkeitsmesser sind in der Lebensmittelindustrie nicht ungewöhnlich. Für jede Probe erstellte der Roboter eine sogenannte "Geschmackskarte". Mit einer 95%-igen Genauigkeit hat die Maschine den Salzgehalt und die Menge der Tomaten bestimmen können. In Zukunft möchten die Forscher den Roboter ausbauen, sodass er auch süße und fettige Lebensmittel schmecken kann. Außerdem möchte man die Art und Weise wie wir Menschen schmecken mit künstlichen Enzymen nachbilden.

Zusätzliches über aktuelle Forschungen sind hier » Wissenschaft vorzufinden.

Blaulicht-Meldungen

Symbolbild: Blaulicht-Meldungen
Mörfelden-Walldorf: Die Polizeistation Mörfelden-Walldorf bietet eine Fahrradcodierung auf dem Walldorfer-Wochenmarkt am 09. Juni zwischen 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr an. Das Ganze soll vor dem Rathaus - in der Flughafenstraße 37 - geschehen. Wer Interesse hat, soll sich ab Montag (16.) bei den Beamten telefonisch melden: 06105 - 400 60. Damit das Fahrrad codiert werden kann, dürfen ein Eigentumsnachweis sowie der Personalausweis nicht vergessen werden. Bei E-Bikes oder Pedelecs muss auch noch an den Batterie-Schlüssel gedacht werden. Die Beamten merken an, dass Carbonräder für eine Codierung ungeeignet sind.

Lampertheim: Ein Dobermann, der kurzerhand beschlossen hat ohne sein Herrchen Gassi zu gehen, sorgte am Donnerstagnachmittag (12.) für einen Polizeieinsatz. Gegen 15:40 Uhr wurden die Beamten in den Stadtpark gerufen. Ehe der freilaufende Hund eingefangen und angebunden wurde verletzte er drei Personen leicht. Eine 18-jährige Lampertheimerin hat er in die Hand gebissen während zwei andere Passanten Kratzspuren haben. Die Ermittlungen der Streife haben ergeben, dass der Dobermann aus einem Anwesen in der Nachbarschaft ausgebüxt sein muss. Gegen den Halter wurde Strafanzeige erstattet.

Lorsch: Am vergangenen Sonntagnachmittag (08.) gegen 12:30 Uhr kam es zu einer kurzzeitigen Sperrung der A67. Grund war eine Entenmutter, die mit ihren sieben Küken auf dem Standstreifen in Richtung Vierheim unterwegs war. Die Sperrung der Autobahn ermöglichte der Entenfamilie ein gefahrloses Überqueren, sodass sie ihren Ausflug am Muttertag in einem Wiesengelände fortsetzen konnten. Ente gut, alles gut.

Wo gibt's Blaulicht? Genau, auf den Einsatzfahrzeugen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Daher gibt Dir die Kategorie » Blaulicht einen Einblick in deren Berufsalltag.

©2022 Hessentrend/ Leon Ebersmann

Neuartiger Lautsprecher so dünn wie Papier

Ein Forscher-Team am MIT in Cambridge hat eine hauchdünne, flexible Schallfolie entwickelt, die fast jede Oberfläche in einen Lautsprecher umfunktionieren kann. Ein erster Prototyp hat die Maße eines Notizzettels, ist ein Zehntel Millimeter dünn und bringt gerade einmal zwei Gramm auf die Wage.

Symbolbild: Neuartiger Lautsprecher so dünn wie Papier durch Schallfolie
Die Sound-Qualität des Prototyps ist auf einem Level mit vielen Smartphone-Lautsprechern, denn die Bässe fehlen. Bei einer Spannung von 25 Volt und einer Frequenz von einem Kilohertz kann die Schallfolie bis zu 66 Dezibel laut werden. Erhöht man das auf zehn Kilohertz, dann erhöht sich der Pegel auf 86 Dezibel. Das ist vergleichbar mit Straßenlärm. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lautsprechern verbraucht die Schallfolie nur ein Zehntel der Energie bei gleicher Größe. Zu erklären, wie die Schallfolie produziert wurde, würde den Rahmen sprengen. Doch so viel sei gesagt. Die PVDF-Schicht reagiert auf elektrische Spannungspulse mit mechanischen Bewegungen. Im Zusammenspiel mit der PET-Folie und hunderten Mikrolöchern entsteht ein für uns hörbarer Klang. Die Einsatzzwecke der Schallfolie sind vielseitig. Mittels Gegenschall könnte man Noise-Cancelling in ganzen Räumen ermöglichen oder Ultraschall erzeugen, denn dieser Lautsprecher funktioniert unabhängig von der Oberfläche; egal ob weich oder hart. Zukünftig seien sogar durchsichtige Schallfolien möglich.

Zusätzliches über aktuelle Forschungen sind hier » Wissenschaft vorzufinden.

Die beliebtesten Vornamen

Symbolbild: Die beliebtesten Vornamen
Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GdfS) mit Sitz in Wiesbaden erstellt seit 1977 eine jährliche Liste mit den beliebtesten Vornamen für Neugeborene. Dafür hat die GdfS die die Daten von 700 deutschen Standesämtern ausgewertet, sodass knapp 93% aller vergebenen Vornamen im vergangen Jahr erfasst sind. Von den über eine Million Vornamen sollen 65.000 verschiedene Namen gewesen sein. Bei den männlichen Vornamen steht Noah zum dritten mal in Folge auf Platz eins. Noah ist hebräisch und bedeutet "der Tröstende", "der Beruhigende". Die Bibel-Erzählung der Arche-Noah ist vielen bekannt. Weiter geht’s mit den Vornamen: Mat(t)(h)eo, Leon, Finn und Paul. Die Neuzugänge Luca auf Platz sechs und Emil auf Platz acht haben dafür gesorgt, dass die Namen Henry und Ben nicht mehr in der Top-Zehn sind. Bei den Mädchen konnte Emilia ihren Platz eins verteidigen. Auf Platz zwei und drei folgen: Hanna(h) und Sophia/ Sofia. Auffällig ist, dass es hier keine Neuzugänge gegeben hat; lediglich die Reihenfolge habe sich verändert. Zusätzlich enden alle Vornamen in der Aussprache auf dem hellen Vokal -a. Die Gesellschaft für deutsche Sprache bezeichnet beide Ranking als "Mischung aus Zeitlosigkeit und Zeitgeist". Das gilt auch für die "Lieblings-Zweitnamen". Bei den Mädchen sind es Marie, Maria, L(o)uise, Elisabeth, Charlotte oder Johanna. Die Folgenamen von Jungs sind oftmals: Alexander, Maximilian, Karl/ Carl, Joseph/ Josef, Johann, Michael oder Emil.

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Fitnessstudios müssen Beiträge zurückzahlen

Symbolbild: Fitnessstudios müssen Beiträge zurückzahlen
Im Dezember 2019 hat ein Mann mit einem Fitnessstudio in Niedersachsen einen zweijährigen Vertrag geschlossen. Kurz darauf sorgte Corona in Deutschland und der Welt für weitreichende Einschränkungen. Vom 14. März bis 04. Juni 2020 hatte das Fitnessstudio gezwungenermaßen geschlossen. Im Mai hat der Kunde den Vertrag gekündigt. Er forderte die Beiträge für die Monate März, April und Mai bei einem monatlichen Beitrag von 29,90€ zurück. Das Fitnessstudio hat zwar die Kündigung entgegengenommen, doch statt einer Rückzahlung verlängerte man ihm die Mitgliedschaft um drei Monate. Der Kunde war darüber wenig amüsiert und klagte. Zuerst vor dem Amtsgericht Papenburg, dann vor dem Landgericht Osnabrück; beide Gerichten gaben ihm Recht. Zuletzt trafen sich der Mann und das Fitnessstudio beim Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Die BGH-Richter urteilten, dass Fitnessstudios die Beiträge der Monate zurückzahlen müssen, in denen coronabedingt kein Fitnessbetrieb möglich war. Zweck eines Fitnessstudios ist die regelmäßige sportliche Betätigung. Wenn das nicht möglich ist, dann wird der Vertrag nicht erfüllt. Der Vertrag könne nicht wegen "Störung der Betriebsgrundlage" verlängert werden. Grund seien spezielle Vorschriften des Bundes, die Fitnessstudios die einseitige Laufzeitverlängerung untersagten. Wer kein Geld zurückzahlen möchte, muss immerhin Wertgutscheine ausstellen. Im konkreten Fall ging es um 87€.

Was entscheiden die Gerichte sonst noch? Du erfährst es mit einem Klick auf » Law!

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Sollten Wochenend-Feiertage nachgeholt werden?

Des einen Freud ist des anderen Leid'. Die Weihnachtsfeiertage waren letztes Jahr am Wochenende, Neujahr war samstags und der "Tag der Arbeit" am 01. Mai fällt dieses Jahr auf einen Sonntag. Arbeitgeber freut’s, doch für alle Beschäftigten bedeutet es weniger Freizeit. Schon länger wird diskutiert, ob man Feiertage nachholen sollte.

Symbolbild: Sollten Wochenend-Feiertage nachgeholt werden?
In Spanien, Belgien, Luxemburg und Großbritannien werden Wochenend-Feiertage am nächsten Werktag nachgeholt. Dagegen spricht, dass Deutschland und Dänemark bereits ohne die Regelung die meisten Feiertage haben. Nur Spanien könnte das derweil durch nachgeholte Feiertage überbieten. Allerdings seien dort nur 22 Urlaubstage üblich. In Deutschland äußerten Politiker der Linken und Grünen den Vorschlag, Feiertage nachzuholen. Bis es ein Gesetz gibt, wonach Feiertage nachgeholt werden, können Arbeitgeber ihren Angestellten mit bspw. einem eigenen Brückentag oder einem weiteren Urlaubstag entgegenkommen.

Gesellschaft: Hier findest Du alles über das zwischenmenschliche » Zusammenleben der Gesellschaft.

Ausgezeichnete Datenkraken - Big Brother Awards

Mit den "Big Brother Awards" werden Unternehmen und Behörden ausgezeichnet, die entweder besonders gierig nach oder den Schutz von personenbezogenen Daten nicht allzu ernst nehmen. In insgesamt 19 Ländern wurden bzw. werden die "Oscars für Datenkraken" verliehen. Hier bei uns in Deutschland veranstalten der Verein Digitalcourage e.V., die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V., die Internationale Liga für Menschenrechte und der Chaos Computer Club die Big Brother Awards.

Symbolbild: Ausgezeichnete Datenkraken - Big Brother Awards
In der Kategorie "Arbeitswelt" ging der Negativpreis das Unternehmen hinter Lieferando yd.yourdelivery GmbH für ihre "unzulässige Totalkontrolle". Die sogenannten "Rider" benötigen für ihre Arbeit die Scoober-App, die im Abstand von 15 bis 20 Sekunden den Standort übermittelt. Aufgrund von intransparenter Datenbündelung gewann in der Kategorie "Verbraucherschutz" das schwedische Fintech-Unternehmen Klarna. Klarna ist nicht nur ein Zahlungsdienstleister, sondern auch noch Shopping-Service, Preisvergleichsportal, persönlicher Finanzmanager, Bonitätskontrolleur und eine Bank.

Doch auch Behörden kommen dieses Jahr nicht zu kurz. Für die "dauerhafte Sabotage von Bemühungen, europäisches Datenschutzrecht durchzusetzen" geht der Preis in der Kategorie "Lebenswerk" nach Irland zur Datenschutzbehörde (DPC). In der Rubrik "Technik" gewann die Bundesdruckerei GmbH für ihre unsinnige Verwendung und Beförderung von Blockchain-Technologie, die energiehungrig ist und Folgen für den Datenschutz habe. Ein Projekt soll zum Ziel gehabt haben, die Echtheit von Schulzeugnissen mittels Blockchain-Technik zu belegen. In der Kategorie "Behörden und Verwaltung" wurde das Bundeskriminalamt (BKA) ausgezeichnet. Alle weiteren Gewinner und ausführlichen Begründungen gibt's online auf der Website zum Award: bigbrotherwarads.de.

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Frühjahrsputz im Google Play Store

Symbolbild: Frühjahrsputz im Google Play Store
Google hat 1,2 Millionen Apps aus dem Play Store entfernt, die gegen die eigenen Richtlinien verstoßen. Zusätzlich wurden 190.000 Entwickler-Konten gesperrt, die schädliche oder Spam-Apps verbreiten. Wegen Inaktivität oder von Besitzer aufgegebene Konten wurden knapp eine halbe Million weitere Entwickler-Konten gesperrt. Die diesmal große Zahlen seien einem neuen Überprüfungsprozess geschuldet. Vor einem Jahr hat Google einen neuen Datensicherheitsabschnitt im Play Store angekündigt. Damit werde Nutzern auf den Punkt gebracht gezeigt, wie sehr die Apps in die Privatsphäre der Anwender:innen eingreifen. Bis zum 20. Juli müssen App-Entwickler bspw. angeben, welche Daten aus welchem Grund die App sammelt.

Laut Google haben 98% der Apps, die auf Android 11 oder höher aktualisiert wurden, den Zugriff auf sensible Software-Schnittstellen (APIs) heruntergefahren. Obendrein wird vermehrt gegen Android 12-Apps vorgegangen, die unberechtigt und/ oder zweckentfremdet die Barrierefreiheit-APIs nutzen. Apps, die sich nur an Kinder richten, ist die Sammlung von Advertising-IDs und Geräte-IDs untersagt. Es besteht die Möglichkeit, die gesamte Werbe-ID zu löschen.

Weitere Berichte aus der digitalen Welt sind in der Kategorie » Leben im Netz gelistet.

©2022 Hessentrend/ Leon Ebersmann